Hintergrund
Das Projekt „Druck runter – Aktivität rauf!“ stellt das Älterwerden bei guter Gesundheit durch die Entwicklung von gesundheitskompetentem Handeln in den Vordergrund. Bluthochdruck (Hypertonie) spielt eine entscheidende Rolle in einer alternden Gesellschaft. Im Jahr 2001 wurden weltweit bereits 7,6 Millionen vorzeitiger Todesfälle auf einen erhöhten Blutdruck zurückgeführt. Die direkten Kosten der Hypertonie, betrugen im Jahr 2006 in Deutschland rund 8,6 Milliarden Euro (Gesundheitsberichterstattung des Bundes – Themenheft 43, Dezember 2008). Lifestyle-Interventionen reduzieren den Blutdruck signifikant und sind substantieller Teil der Richtlinien zur Therapie von Bluthochdruck. Die Gemeinde Aschau i.Chiemgau unterstützt ihre Bürger durch die Schaffung gesunder Lebenswelten bei ihrer Entscheidung für eine gesundheitsförderliche Lebensweise. Hierbei steht vor allem die Steigerung der täglichen Bewegungsaktivität mit dem zu evaluierenden Effekt einer Reduktion des Blutdrucks in der älteren Bevölkerung im Vordergrund.
Fragestellungen
Primärer Endpunkt ist die Steigerung der täglichen Bewegungsaktivität um 10% (objektiv gemessen mittels Vivo fit 3, Garmin, Deutschland). Weitere Ziele sind die Reduktion des Blutdrucks der Senior/innen um >/= 4 mmHg (Hypertoniker) und >/=2 mmHg bei Normotensiven, durch regelmäßige körperliche Aktivität (tägliche Schulwegbegleitung). Als weitere Aspekt wird eine Steigerung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität bei den Senioren (SF 36) und Kindern (Kindl-Fragebogen).
Studiendesign/Evaluation
Messzeitpunkte für die Messung der körperlichen Aktivität und der oszillometrische Messung des zentralen und peripheren systolischen und diastolischen Blutdrucks, inklusive einer Analyse der Pulswellengeschwindigkeit als Parameter für die Gefäßsteifigkeit, sind die Eingangsdiagnostik (T0, November 2017), eine Zwischenevaluation (T1, Februar 2018), zum Schuljahresende (T2, Juli 2018), September 2018 (T3) und die Abschlussuntersuchung T4 (Februar 2019).
Herzaktiv-Tage
Innerhalb zweier Herz-Aktivtage (November 2017 und November 2018) erfolgt die Wissensvermittlung zu den Themen "Blutdruck und Gefäßgesundheit und der Einfluss der körperlichen Aktivität auf die Gefäßgesundheit". Der Spaß an Bewegung und die spielerische Wissensvermittlung steht bei den Kindern im Vordergrund und wird durch die Herz-Aktivtage maßgeblich gefördert.
Einsatz von modernen technischen Geräten
Innovativ ist der Einsatz von "wearable technology" in Form von Aktivitätsbändern zur objektiven Messung der Bewegungsaktivität der Senior/innen und Kinder (Vivo fit 3, Firma Garmin, Deutschland). Zudem wird den Apotheken vor Ort ein Messgerät (Mobil-O-Graph® Der 24h PWA Monitor, Firma I.E.M, Stolberg, Deutschland) für die Messung des zentralen und peripheren Blutdrucks sowie der Analyse der Pulswellengeschwindigkeit für den Zeitraum des Projektes zur Verfügung gestellt, so dass die Senior/innen jederzeit in der Apotheke ihre Gefäßgesundheit unkompliziert überprüfen lassen und diese im Kontext ihrer Bewegung dokumentieren können. Wir empfehlen dies in 4-wöchigen Abständen zu tun.
Modellcharakter
"Der Aschauer Laufbus zur Schule" hat Modellcharakter und lässt sich auf andere Gemeinden übertragen. Das Projekt fördert zudem maßgeblich die soziale Integration und gesellschaftliche Teilhabe älterer Menschen und nutzt ihre Potenziale generationsübergreifend. Als Herausstellungsmerkmal und Ziel ist es auch die Akteure und Initiativen vor Ort zu vernetzen.
Nachhaltigkeit
Zur Übertragbarkeit für andere Gemeinden wird am Ende des Projekts eine Handlungsempfehlung erstellt. Nachhaltig für die Bürger/innen der Gemeinde Aschau i.Chiemgau könnte der "Frischluftbus-zur
Schule" nach Abschluss des Projektzeitraumes an den Kneipp Verein oder Seniorenkreis der Gemeinde und den Verein der Förderer der Aschauer Kinder e.V. übergeben werden. Generationsübergreifend,
gemeinsam in Bewegung soll zur Selbstverständlichkeit in der Bevölkerung werden. Neben den oben genannten Zielen, reduzieren sich ganz beiläufig die Autofahrten zur Schule, welches sich
nachhaltig auf die Lebenswelt der Bürgerinnen und Bürger auswirkt.
Die Dissemination der Ergebnisse erfolgt durch die Unterstützung der Gesundheitsregion Plus Landkreis Rosenheim, dem Wissenschaftlichen Institut für Prävention im Gesundheitswesen der Bayerischen
Landesapothekerkammer und dem Kardioforum-Bayern e.V.
Schwerpunktthemen
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